Freitag, 6. Dezember 2013

Selina Gasparin und Lars Berger düpieren die Weltelite

Zwei Überraschungssieger bei den Biathlon Sprints in Hochfilzen


 

Selina Gasparin gelingt die Sensation


Den Auftakt in das Weltcupwochenende von Hochfilzen machten am Freitag früh die Damen, mit am Start auch sechs DSV Damen. Am Ende sollte es ein Podium geben, womit vorher nicht zu Rechnen war. Selina Gasparin holte sensationell den Ersten Weltcup Sieg im Biathlon für ihre Nation, trotz einem Schießfehler verwies sie die fehlerfreie Tschechin Vitkova und die Russin Starych (ebenfalls fehlerfrei) auf die Plätze Zwei und Drei. Für die 29-jährige, die 2004 vom Langlauf zum Biathlon wechselte, ist es im 8. Biathlonjahr nicht nur der Erste Sieg sondern auch der Erste Podiumsplatz. Beste der vermeintlichen Favoritinnen war Tora Berger auf Rang 4, sie brachte sich damit trotz Zweier Schießfehler in eine gute Ausgangssituation für die Verfolgung am Sonntag. Mit nur 6,4 Sekunden Rückstand wird sie als Topfavoritin in das Rennen gehen.


Schwache Vorstellungen der DSV Damen


Unsere Damen setzen Ihre enttäuschenden Leistungen aus Östersund fort. Die einzig „Normale“ Leistung brachte Laura Dahlmaier und mit Abstrichen Franziska Preuss. Dahlmaier verpasste eine Scheibe und landete mit einer ordentlichen Laufleistung auf Rang 15 (43 Sekunden Rückstand), damit war sie die Beste Deutsche. Das zeigt schon die ganze Misere, die Damen kamen mit den wechselnden Verhältnissen einfach nicht zurecht. Franziska Preuss lief ein ordentliches Rennen, die 19-jährige wurde mit 3 Schießfehlern immerhin noch 20. (53,3 Sekunden Rückstand). In der Loipe war sie sehr ordentlich unterwegs, mit einem Fehler weniger wäre sie wohl in die Top 10 gelaufen. Das war es dann aber auch schon mit den Lichtblicken, vor allem unsere vermeintlich etablierten Damen zeigten heute keine guten Leistungen. Franziska Hildebrand als 31., Miriam Gössner als 47., Andrea Henkel als 55. und Evi Sachenbacher-Stehle als 63. waren sicherlich am wenigsten mit Ihren Leistungen zufrieden. Das Hauptproblem war heute das Schießen, unsere Damen schossen einfach zu viele Fahrkarten. Das „bescheidene“ an einem schlechten Sprintergebnis ist leider immer keine gute Ausgangssituation für den Verfolger. Evi darf als 63. nicht einmal starten, aber auch Andrea und Miri werden kaum Chancen haben in diesem Verfolger was für das Punktekonto und für die Olympianorm zu tun. Schade Mädels, aber noch sind wir früh im Winter, bleibt zu hoffen das sie in die Spur finden und rechtzeitig zum Höhepunkt der Saison fit sind.


„Langläufer“ Lars Berger holt seinen 6. Weltcupsieg


Am Nachmittag absolvierten auch die Herren ihren Sprint in Hochfilzen und auch hier gab es eine Überraschung. Der Norweger Lars Berger gewann mit 2 Schießfehlern vor Dauersieger Martin Fourcade, obwohl der Franzose fehlerfrei blieb. Fourcade, der wenn er ohne Fehler bleibt, eigentlich nicht zu schlagen ist wusste nach dem Rennen gleich wo er den schuldigen suchen musste. Seine Blicke gingen gen Himmel, denn ohne den im weiteren Rennverlauf immer stärker werdenden Schnee hätte er das Rennen gewonnen. Lars Berger profitierte von seiner frühen Startnummer, lief aber trotzdem ein bärenstarkes Rennen, vor allem seine Schlussrunde war phänomenal. Er fegte förmlich durch die Loipe. Das Podium komplettierte einer der größten Biathleten aller Zeiten – Ole Einar Bjorndalen, mit nur einem Schießfehler und einer guten Laufleistung scheint der Altmeister in der Saisonvorbereitung alles richtig gemacht zu haben.

Deutsche mit guter Teamleistung – Schempp holt Olympianorm


Die Herren machten es heute deutlich besser als die Damen. Simon Schempp profitierte dabei, wie Lars Berger, von seiner frühen Startnummer und belegte am Ende mit knapp 42 Sekunden Rückstand den 8. Platz. Er schoss eine Fahrkarte und nutze die guten Bedingungen zu Beginn des Rennens. Nicht weniger schlecht machten es Daniel Böhm (0 Fehler), Arnd Peiffer (1 Fehler) und Florian Graf (0 Fehler) die die Plätze 10, 11 und 12 belegten. Die drei liegen innerhalb von Zwei Sekunden und auch nur knapp 10 Sekunden hinter Schempp, da könnte man im Verfolger ordentlich zusammenarbeiten und die eine oder andere Sekunden nach vorne aufholen. Andreas Birnbacher schoss 3 Fahrkarten und musste sich mit Platz 33 zufrieden geben. Bis zum Stehendanschlag lag Birnbacher, der nach Erkältung zurück im Weltcupteam ist, aussichtsreich im Rennen. Doch dann erwischte er eine Windböe und schoss sich so um ein besseres Ergebnis. Erik Lesser erwischte einen Rabenschwarzen Tag und kam am Ende auf Rang 73 ins Ziel, mit 5 Fehlern und fast 3 Minuten Rückstand verpasst er leider auch den Verfolger am Sonntag. Trotzdem eine gute Mannschaftsleistung, bei der die Jungen (Böhm, Graf) ordentlich Druck auf die etablierten ausüben. Sie machen es dem Bundestrainer nicht leicht – GUT SO.


Morgen gibt es dann die Staffelrennen in Hochfilzen, die Damen sollten sich schütteln und morgen neu angreifen. Staffelrennen haben immer ihre eigenen Gesetze, da spielt es kaum eine Rolle wie die Einzel vorher verliefen. Außerdem kann man sich dort Selbstvertrauen für die anstehenden Rennen holen. Die Männer sollten den Schwung mitnehmen, dann ist Morgen ein Podestplatz möglich.

So das war es für heute von mir.

Bis demnächst
Euer Mario