Zwei Überraschungssieger bei den Biathlon Sprints in Hochfilzen
Selina Gasparin gelingt die Sensation
Den Auftakt in das Weltcupwochenende
von Hochfilzen machten am Freitag früh die Damen, mit am Start auch
sechs DSV Damen. Am Ende sollte es ein Podium geben, womit vorher
nicht zu Rechnen war. Selina Gasparin holte sensationell den Ersten
Weltcup Sieg im Biathlon für ihre Nation, trotz einem Schießfehler
verwies sie die fehlerfreie Tschechin Vitkova und die Russin Starych
(ebenfalls fehlerfrei) auf die Plätze Zwei und Drei. Für die
29-jährige, die 2004 vom Langlauf zum Biathlon wechselte, ist es im
8. Biathlonjahr nicht nur der Erste Sieg sondern auch der Erste
Podiumsplatz. Beste der vermeintlichen Favoritinnen war Tora Berger
auf Rang 4, sie brachte sich damit trotz Zweier Schießfehler in eine
gute Ausgangssituation für die Verfolgung am Sonntag. Mit nur 6,4
Sekunden Rückstand wird sie als Topfavoritin in das Rennen gehen.
Schwache Vorstellungen der DSV Damen
Unsere Damen setzen Ihre enttäuschenden
Leistungen aus Östersund fort. Die einzig „Normale“ Leistung
brachte Laura Dahlmaier und mit Abstrichen Franziska Preuss.
Dahlmaier verpasste eine Scheibe und landete mit einer ordentlichen
Laufleistung auf Rang 15 (43 Sekunden Rückstand), damit war sie die
Beste Deutsche. Das zeigt schon die ganze Misere, die Damen kamen mit
den wechselnden Verhältnissen einfach nicht zurecht. Franziska
Preuss lief ein ordentliches Rennen, die 19-jährige wurde mit 3
Schießfehlern immerhin noch 20. (53,3 Sekunden Rückstand). In der
Loipe war sie sehr ordentlich unterwegs, mit einem Fehler weniger
wäre sie wohl in die Top 10 gelaufen. Das war es dann aber auch
schon mit den Lichtblicken, vor allem unsere vermeintlich etablierten
Damen zeigten heute keine guten Leistungen. Franziska Hildebrand als
31., Miriam Gössner als 47., Andrea Henkel als 55. und Evi
Sachenbacher-Stehle als 63. waren sicherlich am wenigsten mit Ihren
Leistungen zufrieden. Das Hauptproblem war heute das Schießen,
unsere Damen schossen einfach zu viele Fahrkarten. Das „bescheidene“
an einem schlechten Sprintergebnis ist leider immer keine gute
Ausgangssituation für den Verfolger. Evi darf als 63. nicht einmal
starten, aber auch Andrea und Miri werden kaum Chancen haben in
diesem Verfolger was für das Punktekonto und für die Olympianorm zu
tun. Schade Mädels, aber noch sind wir früh im Winter, bleibt zu
hoffen das sie in die Spur finden und rechtzeitig zum Höhepunkt der
Saison fit sind.
„Langläufer“ Lars Berger holt seinen 6. Weltcupsieg
Am Nachmittag absolvierten auch die
Herren ihren Sprint in Hochfilzen und auch hier gab es eine
Überraschung. Der Norweger Lars Berger gewann mit 2 Schießfehlern
vor Dauersieger Martin Fourcade, obwohl der Franzose fehlerfrei
blieb. Fourcade, der wenn er ohne Fehler bleibt, eigentlich nicht zu
schlagen ist wusste nach dem Rennen gleich wo er den schuldigen
suchen musste. Seine Blicke gingen gen Himmel, denn ohne den im
weiteren Rennverlauf immer stärker werdenden Schnee hätte er das
Rennen gewonnen. Lars Berger profitierte von seiner frühen
Startnummer, lief aber trotzdem ein bärenstarkes Rennen, vor allem
seine Schlussrunde war phänomenal. Er fegte förmlich durch die
Loipe. Das Podium komplettierte einer der größten Biathleten aller
Zeiten – Ole Einar Bjorndalen, mit nur einem Schießfehler und
einer guten Laufleistung scheint der Altmeister in der
Saisonvorbereitung alles richtig gemacht zu haben.
Deutsche mit guter Teamleistung – Schempp holt Olympianorm
Die Herren machten es heute deutlich
besser als die Damen. Simon Schempp profitierte dabei, wie Lars
Berger, von seiner frühen Startnummer und belegte am Ende mit knapp
42 Sekunden Rückstand den 8. Platz. Er schoss eine Fahrkarte und
nutze die guten Bedingungen zu Beginn des Rennens. Nicht weniger
schlecht machten es Daniel Böhm (0 Fehler), Arnd Peiffer (1 Fehler)
und Florian Graf (0 Fehler) die die Plätze 10, 11 und 12 belegten.
Die drei liegen innerhalb von Zwei Sekunden und auch nur knapp 10
Sekunden hinter Schempp, da könnte man im Verfolger ordentlich
zusammenarbeiten und die eine oder andere Sekunden nach vorne
aufholen. Andreas Birnbacher schoss 3 Fahrkarten und musste sich mit
Platz 33 zufrieden geben. Bis zum Stehendanschlag lag Birnbacher, der nach Erkältung zurück im Weltcupteam ist, aussichtsreich im Rennen. Doch dann erwischte er eine Windböe und schoss sich so um ein besseres Ergebnis. Erik Lesser erwischte einen Rabenschwarzen
Tag und kam am Ende auf Rang 73 ins Ziel, mit 5 Fehlern und fast 3
Minuten Rückstand verpasst er leider auch den Verfolger am Sonntag.
Trotzdem eine gute Mannschaftsleistung, bei der die Jungen (Böhm,
Graf) ordentlich Druck auf die etablierten ausüben. Sie machen es
dem Bundestrainer nicht leicht – GUT SO.
Morgen gibt es dann die Staffelrennen
in Hochfilzen, die Damen sollten sich schütteln und morgen neu
angreifen. Staffelrennen haben immer ihre eigenen Gesetze, da spielt
es kaum eine Rolle wie die Einzel vorher verliefen. Außerdem kann
man sich dort Selbstvertrauen für die anstehenden Rennen holen. Die
Männer sollten den Schwung mitnehmen, dann ist Morgen ein
Podestplatz möglich.
So das war es für heute von mir.
Bis demnächst
Euer Mario